Europa - Quo vadis?
veröffentlicht am 01.02.2019
Spannende Diskussion beim Don Bosco-Fest
Wohin entwickelt sich Europa? Wohin die Europäische Union?
"Informiert euch!" Der Medizinethiker Matthias Beck (auch katholischer Priester) plädiert dafür, dass sich die Kirche für die Armen, aber auch für die Unternehmer einsetzt. Wirtschaft und Bildung müssten Hand in Hand gehen. Dabei erklärte Professor Beck dem Kapitalismus eine klare Absage: "Sozial Benachteiligte dürfen gesellschaftlich nicht auf der Strecke bleiben." Die Aufgabe der Politik sei es, der Bevölkerung keine Angst zu machen und die Menschen gut auszubilden. Seine Ermutigung an die Schülerinnen und Schüler zur Förderung des eigenständigen Denkens lautet daher knapp: "Informiert euch!"
Foto am Titelbild: Don Bosco Gymnasium
Bildtext: Die Schülerinnen und Schüler mit den Diskutanten: Minister Blümel (Mitte), Professor Beck (2. Reihe, 2. von rechts), Provinzial Pater Obermüller (2. Reihe, 1. von rechts) Direktor Hiller (4. von links) und ORF Moderator Roscher (rechts)
Spannende Diskussion beim Don Bosco-Fest
Wohin entwickelt sich Europa? Wohin die Europäische Union?
Minister Gernot Blümel, Universitätsprofessor Matthias Beck, Johannes Hiller, Direktor des BORG Neulengbach und AHS-Sprecher des Österreichischen Jugendrotkreuzes sprachen anlässlich des Don Bosco Festes am 1. Februar 2019 gemeinsam mit dem Provinzial der Salesianer Don Boscos, P. Petrus Obermüller SDB über die Entwicklung der Europäischen Union.
Unter der Moderation von ORF-Journalist Michael Roscher, wie Minister Blümel und Pater Obermüller Absolvent des Don Bosco Gymnasiums, wurden prinzipielle Haltungen zur EU festgehalten. Ausgehend von Fragen der Schülerinnen und Schüler der 6. - 8. Klassen bekannten sich alle vier zum gemeinsamen Europa, wenn auch mit unterschiedlicher Sichtweise.
"Wer kümmert sich um die Armutsfrage?" Bei Pater Petrus Obermüller überwiegt die Dankbarkeit für die soziale Dimension in einem vereinigten Europa. Darüber hinaus will er das globale Denken, besonders bei der Jugend fördern. In Projekten wie dem internationalen Volontariat machen junge Erwachse lebensbereichernde und für ihre Zukunft richtungsweisende Erfahrungen. Hier gelte es zu investieren. Pater Obermüller wünscht sich zusätzlich mehr Zivilcourage für weltweite Gerechtigkeit und er fragt: "Wer kümmert sich um die Armutsfrage?" Die Kirche gebe hier heute mehr Antworten als die Politik.
In die Agenda von Minister Gernot Blümel fällt auch die EU, die für ihn immer Heimat war. Er ist optimistisch, was die Zukunft der EU anbelangt. Es sei aber wichtig, die richtigen Schlüsse aus dem Brexit zu ziehen. Zu den stärksten Motiven der Menschen, die für den Austritt gestimmt hatten, zählten Angst vor Migration und Wohlstandsverlust. Gerade in diesen Bereichen würden sich die Menschen, Lösungen durch die EU erwarten. "Es ist daher entscheidend, dass die EU diese Erwartungen erfüllt und Antworten für die Herausforderungen liefert, die nur von allen gemeinsam gelöst werden können.", so EU-Minister Gernot Blümel.
Johannes Hiller unterstützt in dieser Richtung besonders den Religionsunterricht in den Schulen, denn das Wissen über die gemeinsame europäische Kulturgeschichte und zentrale christliche Werthaltungen ist wichtig: "Nur wer das eigene kennt, kann Fremdem offen und ohne Angst begegnen."
Bildtext: Die Schülerinnen und Schüler mit den Diskutanten: Minister Blümel (Mitte), Professor Beck (2. Reihe, 2. von rechts), Provinzial Pater Obermüller (2. Reihe, 1. von rechts) Direktor Hiller (4. von links) und ORF Moderator Roscher (rechts)