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Exkursion 7A

veröffentlicht am 11.02.2019
Auf den Spuren von Information und Geschichte
Am Montag nach den Semesterferien hatten wir, die Schülerinnen und Schüler der 7A-Klasse, die Möglichkeit, nicht nur die Hauptbibliothek der Universität Wien, sondern auch das Jüdische Museum Wien in der Dorotheergasse und einige historisch wichtige Orte im zweiten Bezirk zu besichtigen.
In der Universität Wien wurde uns zuerst das grundlegende System der Universitätsbibliothek, bestehend aus Haupt- und Nebenbibliotheken, erklärt, dann durften wir uns selbst betätigen und nach passender Literatur zu unseren vorwissenschaftlichen Arbeiten recherchieren. Zum Schluss besichtigten wir gemeinsam mit einer fachkundigen Angestellten eines der Magazine der Hauptbibliothek, was für Bücherliebhaber der Erfüllung eines Traumes gleichkam. Man sah Bücher über Bücher, soweit das Auge reichte, aufgereiht in hohen Regalen, verteilt auf mehrere Stockwerke.
Anschließend ging es nach einer kurzen Pause weiter zum Jüdischen Museum, das schlussendlich tatsächlich von allen Schülerinnen und Schülern gefunden wurde. Schon die strenge Haltung gegenüber mitgebrachten Rucksäcken wies darauf hin, mit welchen Problemen das Personal des Museums wohl häufig zu rechnen hat.
Danach ging es weiter zu einer überblicksmäßigen Führung durch die jüngere Geschichte des Judentums in den oberen Stockwerken, in denen neben Relikten aus der Zeit vor der Zerstörung der Synagogen durch die Nationalsozialisten auch Dokumente der Diskriminierung der Juden ausgestellt waren. Man konnte ebenfalls die bereits erwähnten zerstörten Synagogen betrachten, als ob sie noch stünden. Dies wurde durch ein Projekt möglich gemacht, das in Zusammenarbeit mit der TU Wien realisiert worden war: ein Programm, in das gesammelte Daten über jüdische Synagogen eingegeben und zu lebensechten Darstellungen verarbeitet wurden.
Nach dieser aufschlussreichen Führung ging es weiter an die frische Luft. Wir suchten im zweiten Bezirk die ehemaligen Standorte des Türkischen und des Leopoldstädter Tempels auf. Gerade dieser zweite Tempel hat eine besonders bewegende Geschichte. Nachdem er durch ein Feuer schwer beschädigt und dann renoviert worden war, wurde er in der Reichspogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten beinahe vollkommen zerstört. Nur der nördliche Seitentrakt steht noch heute. Dieser beinhaltet neben einem Bethaus auch eine Talmud-Thora-Schule. Obwohl eine Schule ein sicherer Ort für Kinder sein sollte, fühlte man sich davor wie in einem Zoo, wie an der Außenseite eines Gefängnisses. Abgegrenzt von der Außenwelt spielten im Hof vereinzelt Kinder. Doch diesmal dient diese Isolierung nicht zur Diskriminierung, sondern zum Schutz. Immerhin, so erklärte unsere Begleiterin, werden auch in der heutigen Zeit Juden noch viel zu oft angefeindet.
Was vielleicht von vielen Jugendlichen freudig als Verlängerung der Ferien angesehen worden war, entwickelte sich so schlussendlich zu einem wirklich lehrreichen und berührenden Erlebnis. Man kann also nur sagen, dass die üblichen Unterrichtsstunden nicht umsonst verpasst wurden.

Laura Winauer und Angela Blaha, 7A